St. Bartholomäi-Kirchgasse

Platea Bartholomäi, Kumstgasse, Halbengasse

Geschichte

Die Bartholomäikirche wurde wahrscheinlich nach Aufgabe der Jungstadt als Ersatz für die in die Altstadt verlegte jungstädtische Pfarrkirche St. Bartholomäi errichtet. Die letztere wird nach 14591) nicht mehr genannt. 1456 aber wird bereits die altstädtische Bartholomäikirche, wenn auch noch als Kapelle erwähnt2), der Ausbau erfolgte dann erst zwischen 1487—14913). Bereits 1456 war jedoch die Abgrenzung ihres Sprengeis gegen den von St. Katharinen durchgeführt worden, veranlaßt wahr­ scheinlich durch die Zunahme der Seelenzahl die das Stadtviertel östlich der Pfefferstadt durch die Niederlassung eines großen Teils der jungstädtischen Bevölkerung erfuhr. In der Sprengeleinteilungs­ urkunde von 14564) wird auch die platea Bartholomäi bereits auf­ geführt. Die Bezeichnung war jedoch auf den Teil der Gasse zwischen Faulgraben und Böttchergasse beschränkt, der im 16. und 17. Jahr­ hundert auch Halbengasse Kegenst St. Bartelmes genannt wird5). Der Teil zwischen Böttchergasse und Baumgartscher Gasse wird seit dem 16. Jahrhundert als Kumstgasse aufgeführt (hergeleitet von Kumst — Kohl), gelegentlich findet sich dafür auf Plänen des 18. und 19. Jahr­ hunderts auch die verderbte Form Kunstgasse. 1899 ging die Be­ zeichnung Kumstgasse ein. Zur Ausstattung der Bartholomäikirche gehörte von jeher der Bartholomäikirchhof.

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Die ersten beiden der obigen Änderungen beziehen sich auf den Abschnitt zwischen Faulgraben und Böttchergasse. Die Übrigen vier auf den Abschnitt zwischen Böttchergasse und Baumgartscher Gasse. Die Bezeichnung Kumstgasse endete 1899. Bewundernswert ist die Fähigkeit der ollen Danziger sogar aus profanem Kohl (Kumst) in einer Gasse, eine hohe Kunst in der gleichen Gasse zu machen.

Stadtteil

Polnische Namen

n. e.

Andere Namen

Platea Bartholomäi

Kumstgasse

Halbengasse

Source(s): Stephan, W. Danzig. Gründung und Straßennamen. Marburg 1954, S 47f