Brandgasse
Arta Platea Quarta
Geschichte
In dieser Gegend lagen die ältesten Bauten der Speicherinsel. Bereits 1331 erwarb die Fleischerzunft vom Deutschen Orden ein Grundstück, um hier den Schlacht- oder Kuttelhof zu bauen. Die platea quarta kommt daher, dass man anfänglich die Straßen auf der Speicherinsel nummerierte, und zwar einmal von Norden her zur Milchkannengasse, und ein zweites mal bei der Milchkannengasse beginnend, in Richtung Süden.Somit hieß unsere Gasse einfach Vierte Straße. Der Name Brandgasse soll nach der Chronik von Christoph Beyer d. Ä. von einem Brand stammen, den „des Mordbrenners Simon Matern Gesellschafter“ am Donnerstag nach Pfingsten 1515 gelegt haben. Wie es sicher ist dass dieser Brand stattfand, so sicher ist es auch, dass der Name damit nichts zu tun hat. Denn bereits 1451 gestatteten die Brüder Gregor und Salomon Brandt die Nutzung eines ihnen gehörenden Ganges zum Transport von Gütern. Bei diesem Gang kann es sich nur um die Brandgasse handeln. Bei diesem, durch "die Mordbrenner“ gelegtem Feuer brannte also eine bereit vorhandene Brandgasse ab. Da zu dieser Zeit die Herkunft des Namens kaum noch bekannt war, brachte man ihn in einen neuen Zusammenhang. Nach dem Krieg hieß die vollkommen zerstörte und abgebrannte Gasse für kurze Zeit Zarzewie (Zünder). Nachdem die Ruinen verschwanden, verschwand auch diese Gasse. Erst nach 2000 wurde wegen der Wiederaubaupläne die Stelle an der sie verlief wieder gekennzeichnet, im amtliche Straßenverzeichnis Danzigs wird sie aber nicht geführt.